Nicht umsonst wird im “ADAC-MaxiAtlas” das Hungerbrunnental als

“besonders sehenswertes landschaftliches Objekt” eingestuft

Der Hungerbrunnen bei Heldenfingen

 

 

Nachdem wir im Frühjahr 2005 durch das herrliche Hungerbrunnental gewandert sind (leider ohne Kamera), habe ich mir vorgestellt, wie herrlich es dort wohl im Herbst sein müsste.

 

Das wollte ich mir nicht entgehen lassen und so stellten wir Anfang November unser Auto am Parkplatz des Skilifts zwischen Gerstetten und Altheim ab.

 

Blick vom Parkplatz in's Hungerbrunnental

Sollte das Bild nicht angezeigt werden bitte hier klicken,
es wird in einem neuen Fenster angezeigt.Bereits von hier aus sieht man deutlich, wie das zunächst weitläufige Tal nach hinten langsam enger wird. Man spürt einen unheimlichen Drang, das Tal zu durchwandern.

Wir querten die Straße und gingen wenige Meter Richtung Gerstetten, bis der geteerte Feldweg nach Osten ins Tal führt. An einer kleinen Baumgruppe gabelte sich der Weg, dem wir links folgten.

 

Beeindruckend ist bereits hier der Übergang von Wiesen über die mit kleineren Felsbrocken durchsetzte, typische Heidelandschaft in ein Mischwaldgebiet. Rechts haltend ging es nun am linken Waldrand entlang in’s innere des Tales. 

 

Blick zurück in Richtung Parkplatz

Sollte das Bild nicht angezeigt werden bitte hier klicken,
es wird in einem neuen Fenster angezeigt.Während dessen wanderte mein Blick ständig am linken Hang empor und ich entdeckte dutzende von Baumstümpfen, in den unterschiedlichsten Formen und Größen. Einerseits fasziniert, andererseits frustriert und bedrückt, betrachtete ich die Reste von einst mächtigen Bäumen, die der Künstler „Orkan Lothar“ an Weihnachten 2000 mit ungeheurer Wucht zu bizarren und teilweise skurilen Kunstwerken geformt hat.

Insbesondere auf dem untenstehenden Bild, das untermalt durch die witterungsbedingt, graue Farbe fast schon makaber wirkt, sieht und spürt man wie schön und aufmunternd, aber auch hart und grausam die Natur sein kann.

 

Orkan "Lothar, Weihnachten 1999" zerschmetterte diesen Baum.

Sollte das Bild nicht angezeigt werden bitte hier klicken,
es wird in einem neuen Fenster angezeigt. Nach etwa 1,5 km zweigt links der Weg nach Heldenfingen ab, wir hielten uns jedoch jedoch leicht rechts und erreichten nach weiteren, knapp 1,5 km eine rechts des Weges liegende Sicke, in der auffällige Steinanhäufungen lagen. Wir hatten den Hungerbrunnen erreicht.

 

Für die meisten von uns „Älblern“ ist ja klar, was ein Hungerbrunnen ist, aber fast alle Auswärtigen, die ich fragte antworteten lediglich mit einem ausdruckstarken, vielsagenden, Stirnrunzeln.

 

 

Der Hungerbrunnen fliesst nur in übernassen Jahren.

Sollte das Bild nicht angezeigt werden bitte hier klicken,
es wird in einem neuen Fenster angezeigt.„Der Hungerbrunnen bei Heldenfingen ist eine geologische Besonderheit mit eigener Geschichte.

 

Zu den besonderen Merkmalen der Karst-landschaft der Schwäbischen Alb zählen die "Hungerquellen", deren Schüttung sehr stark von den Karstgrundwasserständen abhängt und die oftmals über Jahre hinweg trockenfallen. Der Hungerbrunnen fließt nur in übernassen Jahren, die früher allgemein Hungersnöte im Gefolge hatten. Daher auch die Bezeichnung.

 

Eine derartige geologische Besonderheit findet sich dort, wo die Gemarkungen von Heldenfingen, Heuchlingen (beides Ortsteile der Gemeinde

Gerstetten und Altheim (Alb-Donau-Kreis) zusammentreffen. An dieser Stelle war im Mittelalter Niemandsland, wo sich "Vogelfreie" ungestört und unverfolgt bewegen konnten und an diesem Ort wird seit Jahrhunderten am Palmsonntag der traditionelle "Brezgenmarkt", einst ein Heirats- und Krämermarkt, abgehalten.“

 

Vom Hungerbrunnen geht es nun nach Norden in 
Richtung Heldenfingen.

Sollte das Bild nicht angezeigt werden bitte hier klicken,
es wird in einem neuen Fenster angezeigt.Nach kurzem verweilen nahmen wir die Abzweigung nach links in’s Bruchtal, das herrlich eingebettet zwischen der bewaldeten Flanke des „Vorderen Hau“ auf der linken und der wunderschönen, ansteigenden Heidelandschaft des „Kälberhau“ auf der rechten Seite liegt.

 

Weg durch das "Bruchtal", Liks der "Vordere Hau"...

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In einem weiten Rechtsbogen führt der Weg leicht ansteigend in nordöstlicher Richtung.

 

Es war faszinierend, wie sich mit fast jedem Schritt die Perspektive änderte und die Landschaft sich alle paar Minuten in einem anderen Bild präsentierte.  Ich musste mich des öfteren umdrehen, um auch den herrlichen Blick zurück in’s Tal zu genießen.

 

...und rechts der "Kälberhau" mit 557 Meter.

Sollte das Bild nicht angezeigt werden bitte hier klicken,
es wird in einem neuen Fenster angezeigt.Besonders beeindruckt war ich von den gewaltigen Bäumen an etwa der höchsten Stelle des „Kälberhau“, der hier immerhin 557 Meter hoch ist. Die massiven, stark verworrenen Äste mit der relativ dunklen Farbe zeichneten einen faszinierenden Kontrast in den strahlend blauen Herbsthimmel. Leider bin ich nicht der perfekte Baumfachmann um die genaue Gattung auf dem nebenstehenden Bild zu bestimmen, aber vielleicht findet sich ja ein Leser, der mir hier etwas auf die Sprünge helfen kann.

 

 

Blick von der Heldenfinger Straße zurück
in's Bruchtal.

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Nachdem wir die Straße von Heuchlingen bzw. Mehrstetten erreicht hatten, genossen wir noch einmal den herrlichen Blick ins wirklich malerische Bruchtal, das wir soeben durchwandert hatten. Nun ging es entlang dieser Straße nach Norden hinauf in Richtung Heldenfingen.

 

Die ersten Häuser signalisierten uns, daß wir jetzt rund 5 km zurückgelegt hatten. Immer noch bergan erfreuten wir uns an dem schön hergerichteten und gepflegten Ortsbild, das von dieser Seite wirklich so aussieht, wie man sich ein Dorf auf der „schwäbischen Alb“ vorstellt.

 

Vorbei an der Kirche und dem Dorfbrunnen erreichen wir nach etwa 1 ¼ Stunden das „Gasthaus zum Ochsen“. Natürlich war das kein Zufall, denn schließlich ist das Landgasthaus weit über die Dorfgrenze hinaus bekannt und im Frühjahr sind wir schließlich auch sehr gut bewirtet worden. An jenem Sonntag gab es im Angebot „Hammelbraten“. Auch wenn das nicht jedermanns Geschmack ist, wer auch nur ein klein bischen Mut hat, sollte diese „Spezialität des Hauses“ unbedingt einmal probieren, er wird angenehm überrascht sein.

 

Ortseingang von Heldenfingen.

Sollte das Bild nicht angezeigt werden bitte hier klicken,
es wird in einem neuen Fenster angezeigt.Der Rückweg führt nun in südlicher Richtung für etwa 500 m an der Straße entlang und unterquert dann die L1164 von Gerstetten nach Heuchlingen. kurz nach der Unterführung bogen wir rechts ab und folgten dem Tallauf direkt auf den Wald zu.

Kurz nach Beginn des Waldes ging es wieder rechts haltend direkt auf die am Anfang erwähnte Abzweigung zu, die wir in wenigen Minuten erreichten.

 

Wieder im Hungerbrunnen-Tal angelangt genügte ein Blick nach rechts und das Ziel, der Parkplatz war bereits wieder in Sicht.

 

Mit gut 9 km Strecke und nicht einmal 2 ½ Stunden Gesamtgehzeit stellt diese Wanderung keine allzu hohen Ansprüche dar. Aber das soll Sie ja auch nicht, das ist eine Tour um die Landschaft zu erleben und zu genießen.

Wer natürlich eine größere Strecke gehen will, kann von Heldenfingen aus auf der Hochfläche in Richtung Gerstetten gehen und dort am Südrand, vorbei an den beiden „Eglenseen“ durch das „Sauberes Tal“ und das „Gassental“ von Nordwesten wieder zum Parkplatz zurückkehren. Dies dürfte dann etwa die doppelte Strecke sein.

 

Zur Information und zur besseren Planung ist die Wanderstrecke als 2-D-Grafik und als 3-D-Grafik, sowie ein Höhen- und Streckenprofil dargestellt. Durch anklicken können diese Grafiken vergrößert und ausgedruckt werden.

 

                2-D-Grafik                                      3-D-Grafik                              Höhen- und Streckenprofil

2-Dimensionale Grafik der Wanderroute.

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es wird in einem neuen Fenster angezeigt. 3-Dimensionale Grafik der Wanderrroute.

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es wird in einem neuen Fenster angezeigt. Höhen und Streckenprofil der Wanderroute.

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es wird in einem neuen Fenster angezeigt.